Freitag, 11. Februar 2011

Eine Synchronizität

In Bezug auf eine zukünftige Frau hatte ich eine Vision erhalten. Das machte ich in unserem Gebetskreis bekannt, ohne auf den Inhalt einzugehen. Ca. zwei Jahre später, hatte eine recht junge Dame offensichtlich ebenfalls eine solche in Bezug auf ihren zukünftigen Partner. (Das erfuhr ich allerdings erst im Nachhinein als meine Vision in Erfüllung gehen sollte).Jedenfalls begann sich diese Dame seitdem recht merkwürdig mir gegenüber zu benehmen, so dass mir ahnte, sie meine, wir seien füreinander bestimmt, was ihr aber nicht ganz behagte. Diese Ahnungen verdichteten sich immer mehr, so dass ich, als der in der Vision genannte Zeitpunkt heranrückte, sie um eine Aussprache bat. Ich wollte ihr sagen, dass Gott niemand zwingt. Sie sei also frei, sich selbst einen Partner zu suchen.
In der Nacht vorher hatte ich einen Traum. Ich sah eine schwarze “Schlange” senkrecht stehend, die an ihrem Ende schöne Punkte von “übernatürlicher Farbe” hatte. Aus ihr entsprang ein Vogel, ähnlich einem Sittich oder Papagei, den ich in der Hand hielt. Ums kurz zu machen, der Vogel wurde nass, sodass ich ihn freiließ, weil er sonst wahrscheinlich sterben würde. Dabei sagte mir der Vogel noch, er würde mir “meine Frau” zeigen. So weit der Traum.

Als ich das Gespräch mit ihr gerade beendet hatte, kam ein weiteres Mitglied unseres Kreises, um uns zu einer Unternehmung abzuholen. Unterwegs fragte er, ob wir auch den Vogel vor der (meiner) Haustür gesehen hätten? - Es wäre ein grüner, exotischer Vogel gewesen - wie ein Wellensittich - nur größer und mit einem roten Kamm. Er wäre vor der Haustür gesessen und sei dann unter den Schauer des Hofes geflogen. Als ich meiner Mutter das am Abend erzählte, antwortete sie, dass sie zu besagter Zeit auch einen Vogel hätte rufen hören, so wie sie noch nie einen hätte rufen gehört.

Ist doch interessant oder? - Deshalb amüsieren mich immer wieder Materialisten, wenn sie mit ihren platten “Erklärungen” kommen.
Ich bin mir nicht sicher, ob der Vogel, der von anderen gesehen und gehört wurde, ein echter, also materieller Vogel war, oder “nur” bei den Betreffenden ein visueller bzw. akustischer Eindruck von einer geistig-seelischen Realität, die mit mir und der jungen Dame zu tun hatte, entstand. Jedenfalls ist doch auch der Zusammenhang mit dem Vogel im Traum verblüffend.
Um es mit Goethe zu sagen: “Wir leben alle in Geheimnissen.”

 -.-

 16.04.2016

 Kein eigenes Erlebnis, aber doch eines, wo auch ein Vogel eine besondere Rolle spielt: "Murray Stein, Jungscher Analytiker in Chicago, berichtete in einem Vortrag, den er „Die Realität der Seele“ nannte, ein eigenes Erlebnis, das dieses Eins-Sein von Geist und Materie recht gut illustriert.

 Er war zu einem Vortrag, den er in Arizona halten sollte, zu früh angereist und ging noch ein wenig im Park des Veranstaltungsortes spazieren. Um 10.45 Uhr wollte er zurück sein, weil um 11 Uhr sein Vortrag begann. Während des Spazierganges dachte er über ein neues Kapitel des Buches nach, an dem er gerade schrieb, und vertiefte sich dabei so sehr in seine Gedanken, dass er Ort und Zeit vergaß.

 Auf einmal wurde er von einem lauten, durchdringenden Pfiff, der unmittelbar neben seinem Ohr schien, aus seinen Gedanken herausgeschreckt. Er sah auf und bemerkte einen kleinen Vogel, der vor ihm auf einem Baum saß. „Wie kann ein so kleiner Vogel nur so laut pfeifen?“ dachte er, da ertönte von seinem kleinen Gegenüber wiederum ein durchdringender Pfiff. Nun begriff Murray Stein – er ist ja schließlich „Jungianer“ –, dass der Vogel ihm wohl etwas sagen wollte. Und da wurde ihm auch schon be-wusst, dass er die Zeit total vergessen hatte. Erschrocken blickte er auf die Uhr: es war beinahe 10.45 Uhr. Der Vogel flog nun vor ihm her, Murray folgte ihm und war rasch, genau um 10.45 Uhr an der Türe des Vortragssaales."

(aus: Ang Lee Seifert/Theodor Seifert "So ein Zufall!")

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